Tipps
&
Tricks
Hier
erläutere ich nach und nach ein paar Tipps und Tricks zum
D400L und E8 allgemein.
Inhalt:
1.
Entlüften
2.
Erweitertes Starten und Abstellen
3.
Haubenschild und Schaltknöpfe
4.
Luntenhalter pflegen
1.
Entlüften
Es
gibt verschiedene Wege zum entlüften, bzw. man kann auch etwas
variieren.
Diesel:
Dabei
gibt es zwei unterschiedliche Varianten: Einmal, wenn er z.B.
leergefahren wurde / lange stand (undicht) oder das wechseln des
Dieselfilters.
Grundsätzlich sollte man vor dem Öffnen der Schrauben
diese mit einem Pinsel und Diesel säubern, damit kein Dreck in
die Leitungen kommt. Denn Pumpe und Düse sind sehr
empfindlich und können dabei schnell kaputt gehen.
Springt er nicht mehr oder nur bei gezogenem Starterknopf an, z.B.
beim Leerfahren / langer Standzeit, befindet sich Luft in den
Leitungen. In der einfachsten Version braucht man nur die
Überwurfmutter 7 einige Umdrehungen zu
öffnen
und bei
gezogenem Starterknopf so lange kurbeln, bis Diesel blasenfrei
austritt. Dann die Mutter etwas festziehen und so lange weiter kurbeln,
bis die Verschraubung dicht ist. Spätestens dann
müsste man ein leises, klackendes Geräusch
hören, dann nämlich spritzt die
Düse ab. Auch erkennbar am Dieselnebel, der durch das Luntenhalterloch
entweicht.
Filterwechsel: Zuerst muss der überschüssige Diesel abgelassen
werden, das geht am besten mit lösen der Hohl- schraube 1. Oder die
Leitung vom Tank zum Filter abklemmen. Um
den Filtertopf 3 zu öffnen, muss die Befestigungs- mutter
2 gelöst (kann nicht rausgezogen werden), und dabei
gleich auch die Filterentlüftungsschraube 4 und
Filterge- häuseentlüftungsschraube 5 mitgelöst
werden. Den Filtertopf 3 kann man dann mit Gewindestab nach unten hin
abziehen. Auf dem Filter ist noch eine Dichtung. Ist diese kaputt,
ersetzen. Restdiesel und ggf. Wasser auskippen, und den Topf
säubern. Der neue Filter muss vorher min. 15 Minuten oder länger in
Diesel
getaucht werden, damit er sich voll saugen kann und sich somit
keine Luftblasen mehr in den Lamellen befinden. Den gefüllten
Topf
mit Filter und Dichtung wieder mit 2 anschrauben. Hohlschraube 1
festziehen und
Diesel einfüllen. Wenn nach kurzer Zeit Diesel aus 5
und 4 ausläuft,
die entsprechenden Schrauben mit neuen Kupferdichtungen einschrauben
aber noch nicht festziehen. Bei 4 kann es etwas dauern, bis der Diesel
austritt. Die Hohlschraube 6 an der Pumpe leicht
lösen und etwas Diesel auslaufen lassen. Die Schrauben 4 und 5
wieder öffnen und ebenfalls wieder etwas Diesel auslaufen
lassen. Sofern sich im
Filter keine Luftblasen mehr befinden, müsste der Motor jetzt
normal
anspringen. Wenn nicht, die Überwurfmutter 7 lösen
und entlüften. Ggf. müssen noch mal die Schrauben 4,
5
und 6 geöffnet werden.
Werden die Hohl- und Entlüftungsschrauben gelöst,
müssen meist neue Kupferdichtungen aufgelegt werden,
da diese eventuell nicht mehr richtig abdichten. Die Hohlschrauben
nicht zu fest
anziehen, Bruchgefahr!
Motoröl:
Vor dem Öffnen der Schrauben, diese mit einem Pinsel und
Diesel reinigen. Wird nur der Tank abgenommen, brauchen die Leitungen
nicht
entlüftet zu werden. Lediglich beim Anschrauben der
Hohlschraube 1 sollte für mehrere Sekunden das Öl
blasenfrei austreten (Vorher vergewissern, dass das Öl gut
durchläuft). Steht der Motor schon einige Jahre, sollte man
die Leitungen vorsichtshalber entlüften. Bei Demontage
sowieso. Die Entlüftungsschraube
für das hintere Lager ist hier nicht gut zu sehen, es
gilt aber die gleiche Vorgehensweise wie beim links zu sehenden.
Ausgang Demontage: Hohlschraube 1 wie oben beschrieben entlüften, 3 und
4
fest
(aber nicht zu fest, Bruchgefahr!) einschrauben. Man kann die 4 auch
beim ersten füllen nur leicht anziehen, um dort zusätzlich die Luft
entweichen zu lassen. Über die
Öffnung der Sechskantschraube 2 wird ca. 20 ccm (auch mehr möglich)
Öl blasenfrei in die Leitungen gepresst.
Hierfür eigenen sich kleine Plastikspritzen ganz gut, da
die Spitze genau in das Entlüftungsloch passt. Zur Sicherheit kann
nochmals eine weitere Spritze Öl in die Leitung gepresst werden. Die
Öffnung schnell verschließen. Den Motor einige male durchdrehen, damit
die Pumpe anfängt zu fördern und sich das Öl im Motor verteilt. Dann
das überschüssige
Öl mit der Ölablassschraube, die zum Ansaugstutzen führt, am
Verschlussdeckel des Kurbelgehäuses entfernen.
Wird hier bei der Entlüftung
geschlampt,
bekommt der Motor sehr schnell einen Kolbenfresser!
2.
Erweitertes Starten und Abstellen
Starthilfe:
Der Kurbelstart ist so einen Sache. Wenn man mal den mal Trick raus hat
und der Motor in einem guten Zustand ist, bekommt man in immer
beim ersten mal an. Dazu aber nicht einfach so wippen, sondern bei
jeder Komprimierung möglichst immer mehr Schwung mitnehmen, bis man dem
Kolben
quasi nur noch einen "Schubs" geben muss, damit er die Kompression
überwindet. Denn, je schneller der Kolben bewegt wird, desto
besser springt er an.
Zur Starthilfe, das Zündfix anzünden geht auch,
allerdings muss dieses dann glühen, um überhaupt eine
bessere Wirkung zu erzielen. Damit das Stäbchen sich aber richtig
entzündet, muss es ganz
trocken sein!
Etwas weniger aufwändig ist ein guter
Spritzer Motoröl durch den Luntenhalter. Das Öl
dichtet die Kolbenringe ab und sorgt so für eine
höhere Kompression, die zu einer höheren
Verdichtungstemperatur führt und schließlich zu
einem besseren Startverhalten.
Hinweis: Startpilot u.ä. Starthilfen sorgen
zwar auch für einen schnelleren Start, verschleißen, bzw. schädigen den
Motor aber stark!
Ursachen für schlechtes Starten:
- Zündfix zündet nicht: trocknen oder neue verwenden, zu wenig
Kompression
- Kaum Kompression: Kolbenringe verschlissen/fest, Brennraum undicht
- Diesel zündet nicht: ggf. zu alt, zu wenig Kompression/Schwung,
Filter verstopft, ESD defekt
- ESD: Spritzt nicht richtig ab, tropft, öffnet bei geringerem Druck
- ESP bringt nicht genug Druck (besonders wenn Diesel im Regleröl ist)
- Kaum Luft: Filterunterteil voll Ölschlamm, Filterwolle/Ansaugmuschel
zugesetzt
- Abgase können nicht raus: Auspuff voll Ölkohle
- Zu wenig Schwung: Kurbel/Kurbelaufnahme verschlissen
Abstellen:
Das erfolgt normalerweise über den Gashebel am Motor oder
über den am Holm. Aber es gibt Ausnahmen:
Etwa wenn nach der Reglereinstellung oder bei verklemmten Regler die
Drehzahl nicht runtergeht oder er im Extremfall noch höher dreht.
Daher muss immer ein 17er Schlüssel zur Hand sein, mit dem die
Dieselleitung an der Einspritzdüse gelöst wird und der Motor
mangels Kraftstoff ausgeht.
Viel schlimmer ist das hochdrehen, sprich "durchgehen", wenn
er Öl verbrennt. Dieses kann durch
zu viel Öl im Kurbelgehäuse, besonders durch den Schubbetrieb bei
Bergabfahrt oder geringer Last, verursacht werden. Auch
durch Überfüllung des Ölbadluftfilters. Das
lösen der Einspritzleitung bringt hier nichts, da das Öl nun als
Treibstoff dient. Neben der Temperatur und Verdichtung, braucht das Öl
Sauerstoff zum zünden. Da gibt es zwei Möglichkeiten:
Entweder den Auspuff oder den Luftfilter zuhalten. Und das
möglichst schnell, denn wenn der Motor hochdreht, kann es sehr
schnell zu einem Schaden am Motor und Regler kommen.
3.
Haubenschild und Schaltknöpfe
Beide
haben eines gemeinsam: Sie sind spezielle E8 - Teile, die nicht mehr
hergestellt
werden.
Das Haubenschild ist kleiner als z.B. das des EDII. Es ist ca.
18,5 x 4,5 cm groß. Die Stückzahl des E8 ist einfach zu gering, so dass
es sich nicht lohnt dieses nachmachen zu lassen. Außerdem hat der A8
keines. Eventuell passt (optisch) ja ein großes, muss nur neu gebohrt
werden.
Für die Schaltknöpfe gilt das gleiche. Auch hier gibt es eine
Alternative: Die Schaltknöpfe des E6 werden zwar neu angeboten,
der Innendurchmesser ist aber kleiner. Daher muss man die Schaltstangen
etwas abdrehen.
Natürlich sind das nur Tipps / Hinweise, machen muss das keiner.
4.
Luntenhalter pflegen
An
sich gehört das in den Wartungsbereich, wird dort aber in den
Anleitungen nicht behandelt, daher stelle ich das mal hier rein.
Denn
beim Luntenhalter kann es schon nach einer Woche Stillstand vorkommen,
dass dieser anfängt zu rosten. Und zwar genau an der Konusfläche, die
eigentlich abdichten soll. Vorbeugen kann man dem, wenn man die Fläche
nach dem abstellen (und etwas abkühlen), reinigt und etwas einölt.
Das Gegenstück, also die Fläche im Zylinderkopf, muss normalwerweise
nicht bearbeitet werden, wenn der Luntenhalter dicht ist. Wenn doch,
kann man eine lange Flaschenbürste mit Metallborsten nehmen.
Den Luntenhalter auch nur leicht festdrehen, damit man ihn später
einfach lösen kann.
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